Frühjahr 2015
Wob-baba-luba
Münchner G’schicht aus den 50ern mit Musik
von Peter Landstorfer
Die Zeit der entbehrungsreichen Nachkriegsjahre ist vorüber. Gerade die jungen Menschen gewinnen Selbstvertrauen und Selbstbewusstsein. Erste Zeichen von Wohlstand machen sich bemerkbar, wenngleich Luxusartikel keineswegs selbstverständlich und oft nur durch gute Beziehungen, z.B. zu den amerikanischen Besatzungssoldaten zu erwerben sind.
Im Münchner Stadtteil Neuhausen trifft sich eine Jugendgang, eine „Blosn“ regelmäßig im Friseursalon Glanz, um zu beratschlagen, wie man die ohnehin kurze Freizeit gemeinsam verbringen könnte. Man frisiert Mopeds, macht einen Ausritt auf seinem „Hobel“ mit seinem Mädel auf dem Sozius, geht bisweilen in ein Tanzlokal und frönt dort dem Rock’n Roll.
Diese Blosn „Halbstarker“ wird angeführt vom „Casablanca“, einem Münchner „Strizi“, der in der Gruppe das große Sagen hat, und dessen Wort sich ein jedes Mitglied der Gang fast widerstandslos fügt ... bis ein Mädchen aus „Hinter-Freising“ zu Frau Glanz in Untermiete kommt und durch ihr freundliches, geradliniges Auftreten so manches ändert ..
Rolle
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Darsteller
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Da Casablanca | Mario Theiss |
Buale | Bernhard Bauer |
Da Frisierer Biwi | Florian Leibig |
Da Luggestreick | Lukas Stiepert |
Berta Glanz | Karin Meier |
D’Briska | Manuela Milek |
D’Riwa | Melanie Schwer |
D’Stich Steffi | Elisabeth Bauer |
Elli | Andrea Mayer |
Frau Schnabl | Gabi Ruhland |
Herr Vierlinger | Michael Olandt |
Sprecher | Willi Zirngibl |
Regie | Willi Zirngibl |
Souffleuse | Christl Bruns |
Maske | Martina Okon, Esther Cairos |
Kostüme | Rosa Wagner |
Bühnenbau | Manfred Meier |
Technik | Thomas Schnitzenbaumer |
Medienstimme: B304; 13. April 2015Gefeierte Premiere in HarthausenPressetext zur Premiere:Das Harthauser Dorftheater feiert eine erfolgreiche Premiere der Saison 2015 Bei ausverkauften Haus und unter den Augen von Vertretern weltlicher und geistlicher Mandatsträger sowie der ehemaligen Vizepräsidentin des Bayer. Landtages, Frau Roswitha Riess, feierte das Harthauser Dorftheater am 11.April eine gelungene Premiere des neuen Stücks „Wob-baba-luba“. Nach der einmaligen Herbstsaison „Der bayrische Jedermann“ in Möschenfeld sollte ein Kontrast gesetzt werden, das ist mit dem Stück „Wob-baba-luba“ auch gelungen. Insbesondere deshalb, weil viele junge Spieler/innen - Lukas Stiepert (Da Luggestreick), Elisabeth Bauer (D`Stich Steffi), Andrea Mayer (Elli) und damit auch “ neue“ Gesichter auf die Bühne gebracht wurden. Das diesjähriges Stück stammt aus der Feder von Peter Landstorfer, Dem Regisseur Willi Zirngibl ist es gelungen, um die „alten Hasen“ Melanie Schweer (D`Riwa), Karin Meier (Frau Glanz) und Mario Theiss (Casablanca) eine junge Truppe zu formieren, die durch Spielfreude und Engagement begeistert hat. „Wob-baba-luba“ spielt Ende der 50er Jahre in einem kleinen Friseursalon der Frau Glanz in München-Neuhausen. Dort arbeitet auch die „zugereiste“ Briska (Manuela Milek). Jeder Stadtteil hat zu dieser Zeit seine eigene „Blosn“. Der Petticoat ist genauso „in“ wie die Jeans, Sakkos werden genauso getragen wie Lederjacken. Man geht in den Zirkus Krone zum Catchen, aufs Oberwiesenfeld zu den Sandbahnrennen oder trifft sich einfach auf der Straße. Wer etwas auf sich hält, hat seinen eigenen „Hobel“ (frisiert vom Biwi – Florian Leibig), auf dem er zusammen mit seinem “steilen Zahn“ einen Ausritt ins Münchner Umland macht. Zu dieser Zeit hält auch der Rock`n Roll Einzug in den Münchner Tanzlokalen. Doch nicht alle wollen diese neue, wilde Zeit mitmachen und so mancher muss in der „Blosn“ um den Casablanca sein eigenes Ich verleugnen. Der Buale (überzeugend schüchtern gespielt von Bernhard Bauer) hat so seine liebe Mühe und findet in Elli eine Seelenverwandte. In weiteren Rollen Gabi Ruland als Frau Schnabl und Michael Olandt als Herr Vierlinger. Neben den schauspielerischen Leistungen haben das Bühnenbild (Manfred Meier) sowie Maske und Kostüme mit zum Erfolg beigetragen. Das Harthauser Dorftheater hat seiner Tradition folgend auch in diesem Jahr wieder seine Premiereneinnahmen einem guten Zweck gespendet. So wurde die Stiftung „S´ Münchner Herz“ ausgesucht. Margot und Günter Steinberg haben „s` Münchner Herz“ im Jahr 2010 gegründet. Dies ist eine gemeinnützige Stiftung die sich der Hilfe bedürftiger Menschen egal ob jung oder alt verschrieben hat. Hierbei werden insbesondere Projekte an sozialen Brennpunkten unterstützt. Dabei stehen die Kinder und Jugendlichen im Vordergrund, denen es eben nicht so gut geht. Das Harthauser Dorftheater findet solche Einrichtungen wichtig, sie sind ein Bestandteil unserer Gesellschaft und dieses soziale und ehrenamtliche Engagement sollte unterstützt werden.
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