2006 - Frühjahr
Othello darf nicht platzen
Eine Farce von Ken Ludwig; Deutsch von Ursula Lyn
Eine Hotelsuite in München. Der aufbrausende Operndirektor Sandner, seine reizende Tochter Maggie und sein Assisstent Max warten ungeduldig auf den berühmtesten Opentenor seiner Zeit: Tito Merelli - von seinen Fans und Verehrerinnen liebevoll “Lo Stupendo” genannt. Er soll heute die Titelpartie in Verdis berühmter Oper OTELLO singen. Das Publikum ist in gespannter Erwartung, die ganze Stadt liegt in hysterischer Vorfreude, alles ist vorbereitet für einen unvergesslichen Abend. Doch “Lo Stupendo” ist nur in zweiter Linie Startenor, vornehmlich ist er ein italienischer Lebemann erster Güte. Den Verlockungen des schönen Geschlechtes kann er ebenso wenig widerstehen, wie den Versuchungen eines guten Tropfens. Dann kommt es, wie es kommen muss. Der Startenor hat sich übernommen, bekommt Magenschmerzen und weiche Knie, verwechselt ein Medikament und schläft kurzerhand ein. Jetzt ist guter Rat teuer, und die Ereignisse überschlagen sich: Otello darf einfach nicht platzen, das Haus ist schliesslich ausverkauft und alle wollen Merelli hören. Doch woher jetzt einen Tenor nehmen?
Eine Komödie, wie sie im Buche steht. Starallüren, ganz menschliche Schwächen und nicht zuletzt ein ironischer Blick hinter die Kulissen des Theaterbetriebes sorgen für garantierte Unterhaltung und mitreissende Komik.
Person | Darsteller |
Max, rechte Hand des Operndirektors | Mario Theis |
Maggie, Freundin von Max und Tochter des Operndirektors | Melanie Ams |
Sanden, Direktor der städtischen Oper | Günter Okon |
Tito Morelli, ein weltberühmter Tenor, von seinen Freunden "Lo Stupendo" genannt | Hans Leibig |
Maria, Titos Frau | Marianne Leibig |
Julia, Vorsitzende der Operngilde | Christl Houbois |
Diana, eine Opernsängerin | Brigitte Knauer |
Regie | Willi Zirngibl |
Souffleuse | Christl Bruns |
Maske | Martina Okon, Andrea Bauer |
Kostüme und Schneiderei | Rosa Wagner, Angelika Axenböck |
Bühnenmeister und Bühnenbau | Günter Okon, Eva Maas-Eiba, Otto Eiba, Ewald Wagner, Hans Jakob |
Technik | Thomas Schnitzenbaumer, Peter Zötl, Günter Glatz |
Presseauszug: Münchner Merkur; 13. April 2006
Kaum Lachpausen zum Verschnaufen - Dorftheater läuft zu Glanzform auf
... Eine Geschichte zwischen Amore, Vino, Musica, Starallüren, Pelzstolen, Stimmübungen, Verdauungsproblemen und Eifersucht - ein kurzweiliges Vergnügen, das kaum Lachpausen zum Verschnaufen lässt. ...
... Absoluter Höhepunkt aber ist das Ehepaar Merelli: Als Tito und Maria laufen Hans und Marianne Leibig zu Höchstform auf. Sie zanken sich temperamentvoll, sie lieben sich leidenschaftlich, sie leiden lautstark und theatralisch, knallen ohrenbetäubend Türen, sorgen gekonnt für die “schlüpfrigen” Elemente des Stücks und sprechen im gut antrainierten - und nicht die Spur peinlich aufgesetzt wirkenden - italienischen Akzent. ...
... Und dann ist da natürlich auch Max, die rechte Hand des Operndirektors (Mario Theis) - mit verklemmt-schlacksiger Haltung und bemühter und doch auch zutiefst tollpatschiger Art. Diese Mischung scheint dem Harthauser Schauspieler auf den Leib geschrieben: Da sitzen die kleinen Blicke genauso wie die großen Klamauk-Gesten, da ist er plakativ und ganz dezent am Rande komisch - ganz zur Freude des Publikums. ...
... “Othello darf nicht platzen” war eine große Herausforderung für das Harthauser Dorftheater, das betonte Regisseur Willi Zirngibl schon während der dreimonatigen Probearbeiten. ... .